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Autofokus Korrektur einmal anders

UPDATE: Zum Thema Autofokus Korrektur gibt es einen neuen Beitrag Vom Abenteuer der Phasen-Autofokus Korrektur.

Wenn der Phasen-Autofokus einer DSLR nicht so will, wie man sich das vorstellt, könnte vielleicht ein Problem in der Abstimmung der Kamera-Objektiv-Kombination vorliegen. Ein Front- bzw. Backfokus liegt dann vor, wenn mit einer Optik bei Offenblende nie "auf den Punkt" fokussiert werden kann, die Schärfe aber da ist, nur eben ein Stück weiter vorne und hinter dem eigentlichen vom AF anvisierten Motiv. Dies ist insbesondere bei lichtstarken Optiken bei Offenblende unschön, wenn gewollt die Schärfentiefe sehr gering ist.

Viele PENTAX DSLRs wie die K5 bieten über die Menu Einstelllung AF Feinverstellung die Möglichkeit, einen leichten Front- bzw. Backfokus auszugleichen. Da ich nun meine alte K5 durch eine neue ersetzt habe, stand ich wieder vor der Frage, wie ich nun am einfachsten meine Objektive prüfen und den richtigen Wert einstellen könnte. Zur AF Feinabstimmung gibt es viele Tipps im Netz. Bekannt sind die Anleitungen, bestimmte Motive wie einen Zollstock schräg zu fotografieren und die Abweichung des im Bild getroffenen Schärfepunkts vom AF anvisierten Punkt auszuwerten. Im Netz schnell gefunden ist hier der Traumflieger Fokus-Detektor.

Ein gänzlich anderes Vorgehen, das ich auf  RiceHigh's Pentax Blog gelesen habe, hat mich nun auf meine eigene Art und Weise gebracht, wie ich relativ schnell und pragmatisch die Feineinstellung mit der K5 durchführen kann.

AF Feineinstellung über Liveview Bewertung an K5
Im Grund ist der Vorgang recht banal, aber aus meiner Sicht effektiv. Voraussetzung für eine sorgenfreie Einstellung ist ein Stativ und gutes Licht.  Ich fokussiere mit dem normalen Phasen-AF (AF.S) und stelle dann auf MF um. Dann aktiviere ich den Liveview. Über die Sucherlupe in maximaler Verstärkung (10x) bewerte ich dann die Schärfe direkt am Kamera-Monitor. Dabei drehe ich leicht am Ring um zu schauen, ob der Fokus schon sitzt oder ob eventuell eine kleine Korrektur in der AF Feinjustierung helfen könnte. Es hilft natürlich, wenn das Objektiv über eine bedruckte Entfernungsskala verfügt, aber letztendlich entscheidet mein subjektiver Schärfeeindruck im Liveview. Falls notwendig, erfolgt dann eine Korrektur über das Menü C4 > AF Feinverstellung > Einmal anwenden und Eingabe eines Korrekturwerts. Dann den Liveview aus, AF.S wieder aktiviert und neu fokussiert (wobei ich oft die Hand kurz ins Bild halte, um einmal die Fokussierung wirklich neu zu durchlaufen), die Entfernungsskala kurz gecheckt. Wieder auf MF und Liveview eingeschaltet, Sucherlupe maximal und erneut geschaut. Das ganze geht eigentlich recht flott und zuverlässig.

Hilfreich ist es natürlich, wenn das Motiv nicht so weit weg ist, da dann die Wege für die Scharfstellung länger und feiner einstellbar sind. Aber ich mache immer die Gegenprobe bei einem nahen und einem weiten Motiv. Bei Zoom-Objektiven prüfe ich auch bei mindestens zwei Brennweiten, da hier vielleicht ein Kompromiss für den Korrekturwert zu suchen ist. Es soll ja Zooms geben, die je nach Brennweite ein Front- oder Backfokus ergeben ...

Kommentare

  1. Ich habe noch eine geringfügig andere Methode, die aber auf der selben Idee basiert und noch einen Ticken schneller geht:

    Ich beginne bei identischem 'Aufbau' mit dem Liveview, lasse den automatisch fokussieren (Kontrast AF) und schalte ihn anschliessend ab. Danach fokussiere ich erneut automatisch. Das macht dann logischerweise das Phasen-AF-System, nicht mehr der Kontrast-AF. Gleichzeitig schaue ich von oben auf's Objektiv:

    Wenn das Objektiv dabei nicht mehr ruckelt, ist der AF hinreichend genau justiert. Wenn es sich noch einen Mucks bewegt, kann man ja sehen, ob 'vorwärts oder rückwärts' (Skala vorausgesetzt) und im Menü entsprechend nachjustieren.

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  2. Auch eine gute Idee. Wobei ich dem Phasen AF nicht so recht traue, wenn die Scharfstellung schon "fast" richtig steht. Ab und zu passiert es mit dem ein oder anderen Objektiv, dass ich nach Fokussieren auf ein Motiv mich doch für ein anderes Ziel entscheide, das in der Entfernung ein klein wenig verschoben sein sollte. Dann wundere ich mich, worum der AF jetzt nicht gezuckt hat. Oft stimmt dann in der Aufnahme auch oft die Schärfe nicht auf den Punkt. Das passiert auch bei der AF Feinverstellung. Ich ändere also den Wert und erwarte, dass der Phasen AF sich minimal verstellen sollte, macht er aber nicht immer.
    Daher fokussiere ich auch mal auf sehr weit oder nah entferntes Objektiv, und danach wieder auf das "richtige" Ziel ... quasi als "zweiter" Anlauf.

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  3. Ja. das mag stimmen. Andererseits ist auch die Trefferstreuung beim Phasen-AF so, dass Du sicher auch bei Deiner Methode 2-3 Versuche an unterschiedlichen Zielen machst (hast Du ja geschrieben). Das gleiche mache ich auch. Und wenn er da in allen Fällen ruhig bleibt, dann reicht mir das ;-). Letztlich kommt beides wohl etwa auf das selbe raus. Ich werde Deine Idee nächstes Mal zur Gegenprobe nutzen!

    Eine Ergänzungsfrage: Hast Du schon mal klären können, ob sich die Einstellung 'immer anwenden', die für alle Objektive gilt und die Einstellung 'einmal anwenden', die nur für das angesetzte Objektiv gilt miteinander addieren bzw. ggf aufheben? Müsste so sein, oder?

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  4. Hab ich noch nie prbiert. Ich würde vermuten, dass die Einstellungen sich gegenseitig ausschliessen, also immer anwenden nurmdann wirkt, wenn nicht einmal anwenden gesetzt ist.

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