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Blick in die Vergangenheit - Minolta Dimage

In meinem Jahresrückblick war die Idee geboren: eine Rückschau auf meine erste "seriöse" Digitalkamera, die Minolta DiMAGE A1. Angefixt durch diesen Test hatte ich mir die Bridge-Kamera im Herbst 2003 kurz nach ihrer Veröffentlichung gekauft.

Die DiMAGE -Serie war eine Modellreihe aus dem Traditionshaus Minolta, die von 1996 bis 2006 über 45 Kameras hervorbrachte, bevor die Konica-Minolta Kamera-Sparte an Sony überging. Eine Sonderstellung nahmen dabei die Bridge-Modelle mit großem Zoom-Bereich wie die DiMAGE 5, 7, A1 oder A2 ein, die viel Aufmerksamkeit zu ihren Zeiten einheimsen konnten.

Wiederentdeckt: Minolta DiMAGE A2

In den folgenden vier Jahren begleitete die A1 meine Frau und mich auf vielen Reisen, unter anderem nach Thailand und Vietnam. Nach unserer letzten Fernreise versagte dann 2006 der Bildsensor. Mein Glück im Unglück: Sony als Hersteller des Sensors und neuer Eigentümer der Digitalkamera-Sparte von Minolta bot eine generöse Rückabwicklung an. Der Sensor-Ausfall war wohl kein Einzelfall, sondern betraf viele Kameramodelle.

Dieser Umstand finanzierte damals meinen Einstieg in das digitale SLR-Lager, zumal Sony so kulant war den ursprünglichen Kaufpreis zu erstatten. Neu angeschafft wurde eine K10D, und nach vielen Jahren war ich wieder zurück bei PENTAX.







Die A1 bot damals viel Innovation wie die mechanische Bildstabilisierung mit Namen Anti-Shake oder einen klappbaren elektronischen Sucher. In der Fachpresse gelobt wurde insbesondere die gute Ergonomie sowie die semi-professionelle Ausstattung und Anmutung der A1 und auch ihrer Nachfolgerin, der A2. Letztere wies als spektakuläre Neuerung einen LC-Farbsucher mit 922.000 Bildpunkten auf, dazu eine Bildsensor-Auflösung von 8 Megapixeln.

Die A2 und ihr abgespecktes Schwester-Modell A200 waren die letzten digitalen DiMAGE -Modelle von Minolta (die zuletzt unter Konica-Minolta firmierten), bevor Sony übernahm und die Reihe beendete.



Aus den nostalgischen Gefühlen zum Jahresanfang habe ich mich bei eBay umgeschaut, um eine A1 der alten Zeiten Willen zu erstehen. Ersteigert habe ich dann eine A2 (Test bei digitalkamera.de) für gerade mal 80 EUR in Bestzustand. Heute glaube ich, ich hätte die Vergangenheit einfach ruhen lassen und die guten Erinnerungen unbeschwert weiter pflegen sollen ... Aber gut. Die Eindrücke einer über 10 Jahren alten Digitalkamera sind heute ernüchternd: der damals revolutionäre Super-Fine-Sucher ist aus heutiger Sicht in erster Linie langsam, grobkörnig und kontrastarm. Aber im Vergleich zum rückwärtigen LCD-Monitor mit 118.000 Pixeln in 1,8" ist der Sucher immer noch ein Aktivposten. Auch die Bedienung hatte ich viel intuitiver und schneller in Erinnerung. Oder ich bin durch PENTAX einfach in den letzen Jahren "versaut" worden.

Die A2 durfte mich in der ersten Jahreshälfte für einige Ausflüge begleiten, oft zusammen mit der kleinen Q, bevor ich beide Kameras vor den Sommerferien wieder verkauft habe. Auch wenn ich über den Sucher vorhin gewettert habe, ist bei starken Sonnenlicht ein schlechter Sucher immer noch besser als gar kein Sucher. Ansonsten muss sich die DiMAGE A2 - wie für Kamera dieses Alters zu erwarten - in allen Disziplinen der Q geschlagen geben. Der technische Fortschritt ist insbesondere bei Aspekten wie Dynamik-Umfang, Bildrauschen und AF Geschwindigkeit deutlich spürbar.




Was dennoch bleibt sind hohe Sympathiewerte und die Erinnerung an die "gute alte Zeit". Und ob meine Fotos heute besser sind als damals? Noch heute hängen einige Fotos im Rahmen bei uns im Haus, die mit der DiMAGE A1 entstanden sind. Trotz der aus heutiger Sicht schmalen Auflösung von 5 MP sind darunter auch große 60cm x 80cm Abzüge, die mich manchmal daran erinnern, dass Fotos normalerweise nicht unter der Lupe oder in der 100-Prozent-Ansicht am Monitor betrachtet werden (sollten).



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