Das war sie also, die photokina 2014. Heute besuchte ich die größte Fachmesse rund ums Thema Fotografie, die alle zwei Jahre in Köln stattfindet.
Sicher benötigt heute niemand mehr eine Messe, um über die neuesten Entwicklungen auf dem laufenden zu bleiben, zumal die meisten Produktvorstellungen schon im Vorfeld über das Internet publiziert und diskutiert werden. Aber ich sehe das ähnlich wie einen beschwingten Besuch im Kino anstatt zu Hause vor dem Fernseher oder Beamer einen Film abzuspulen.
Man verlässt das Haus, begibt sich unter annähernd gleichgesinnte Menschen, atmet die Atmosphäre in den Messehallen, bestaunt schöne Bilder in den Ausstellungen und begutachtet das ein oder andere schöne Stück Fototechnik. Die Erwartungshaltung sollte nicht all zu hoch sein, einfach nur einen netten Tag erleben. Und das hat heute geklappt. Schön war es, auf der photokina!
Mittwoch ist ein wunderbarer Besuchstag. Vor zwei Jahren besuchte ich die Messe noch an einem Freitag, da war es richtig, richtig voll. Ganz anders unter der Woche, schön übersichtlich und ohne großen Andrang. Wobei ich es als PENTAX Anhänger natürlich auch einfach habe, da mich die Stände von den "Großen" wie Canon und Nikon nicht so interessieren. Aber auch diese waren zwar heute gut besucht, aber nicht überlaufen.
Der Tagesanfang war noch ein wenig holprig. Nachdem ich Kinder in die Schule bzw. Kindergarten verabschiedet hatte, bin ich mit der Bahn nach Köln Deutz - mit Zug-Verspätung. Am Eingang konnte dann meine im Internet bestellte und ausgedruckte Eintrittskarte nicht gescannt werden. So wurde ich wie viele, viele andere Leidensgenossen zur Kasse (neudeutsch Clearing) zum Anstellen geschickt, um einen neuen Ausdruck zu erhalten. Um 11:00 war ich dann endlich in den Messehallen.
Meine erste Anlaufstelle war die Ausstellung von Fujifilm. Ich habe mir die X-T1 Systemkamera angeschaut, die ja auch "WR" kann, also gegen Feuchtigkeit und Staub abgedichtet ist. Irgendwie mag ich Fujifilm. Meine allererste Digitalkamera war eine Fujifilm Fineix F601Z, die noch irgendwo im Keller herumliegen müsste. Die Fujis machen einen wertigen Eindruck, bodenständig. Was ich nicht so mag ist der Trend, explizit Einstellräder für Belichtungsparameter wie ISO, Zeit und Belichtungskorrektur anzubieten. Das ist wohl "retro" und daher "en vogue", aber ich finde, dass die Kamera dann nicht mehr mit dem Auge am Sucher zu bedienen ist. Außerdem lassen sich mechanische Einstellungen beim Ausschalten der Kamera nicht vergessen. Die Fujifilm X-T1 reizt mich, keine Frage, und wäre ein potentielles Ziel, falls ich mal das System wechseln möchte oder müsste.
In der gleichen Halle besuchte ich noch den Stand von Sigma. Der Objektivhersteller bietet viel für seine Besucher. Neben einigen Workshops und ständigen Produktpräsentationen konnte ich einige Objektive mit K-Mount an meine mitgebrachte K5-IIs ausprobieren.
Neugierig war ich auf das lichtstarke Sigma 18-35mm F1.8. Überrascht war ich, dass es gar nicht so groß und schwer war, wie befürchtet. Dennoch ist es natürlich schon ein Brocken, ein wenig kleiner und kaum leichter als das PENTAX DA* 200mm Tele. Die Bildqualität ist wirklich beeindruckend gut, und das bereits bei Offenblende. Ich kann verstehen, warum so viele auf das Objektiv "scharf" sind, im wahrsten Sinne des Wortes.
Wo ich schon da war, habe ich auch noch kurz das Sigma 17-70mm Contemporary erneut ausprobiert. Bbereits im letzen Jahr konnte ich es kurz an der K-5 testen, damals passte aber der Autofokus in dieser Kombi nicht richtig. Eine wirklich schöne, für die technischen Daten kompakte Linse. So etwas würde ich mir von Ricoh als PENTAX Standard-Zoom-Alternative wünschen.
Weiter ging es zu Sony, die einen beeindruckend großes Areal - ähnlich Canon und Nikon - belegten. Hier begutachtete ich erst einmal die neue Sony RX100 III. Ich mag ja die RX100 Serie, wie ich schon öfters geschrieben habe. Und auch das aktuelle Modell erzeugt ein starkes Will-ich-Haben-Gefühl.
Der eingebaute Pop-Up Sucher ist sehr gut geraten. Dazu gibt es immer noch den beweglichen Blitz, der per Fingerzeig zum indirekten Blitzen an die Decke zurückgedrückt werden kann. Auch die Testfotos mit der neuen Optik, die ich vor Ort machen und auf meiner SD-Karte mitnehmen durfte, gefallen.
Witzig fand ich das bewegliche Display, welches um 180 Grad nach oben für Selbstportraits geklappt werden konnte. Die Kamera schaltet dann praktischerweise in den Selbstauslöser-Modus mit 3 Sekunden Vorlaufzeit.
Weiter ging es zur Begutachtung der spiegellosen Alpha 7 (ohne R oder S) mit Sensor im Kleinbildformat. Zusammen mit dem Vario-Tessar T* FE 24-70 mm F4 ist das eine richtig schöne, gegen Wind und Wetter gefeilte Kombination, die mir auf dem Papier und in der Hand am Messestand als Alternative zu meinem PENTAX-System gefallen könnte.
Ich habe sehr viele Testaufnahmen im Rohdatenformat mit dieser Linse sowie einem adaptierten 135mm F1.8 gemacht und soeben am Rechner zu Hause in Lightroom begutachtet.
Was soll ich sagen? Ich bin wieder geerdet, da sieht für mich (!) nichts signifikant anders aus als mit meiner K5IIs. Ja, sicher besser, aber nichts was mich zum Wechseln bewegen würde.
Nach diesem Ausflug in das "Vollformat"-Lager (ich finde den Begriff ganz drollig, zumal "Mittelformat" dagegen nach weniger klingt, oder?) begab ich mich die Treppe hoch auf eine kleine Galerie, auf der mehrere Sony spiegellose Systemkameras im APS-C Format mit einer 70-200mm F4 Optik bestückt waren. Die Alpha 6000 Kamera hat mir richtig gut gefallen. Schön kompakt, sehr wertig, und die Bedienung im Sony System untereinander ist auch konsistent, so dass ich durch mein Vorwissen mit unserer RX-100 die Kamera auf Anhieb ohne sonderliche Geheimnisse bedienen konnte. Auffällig fand ich die flotte Reaktion des Autofokus, wobei wir ja wissen, dass Geschwindigkeit nicht mit Genauigkeit einher gehen muss, gerade bei Sony, glaubt man der Fachpresse.
Insgesamt hat mir der Sony Auftritt viel Spaß gemacht, und mir gefallen die Produkte.
So, Mittagszeit. Da war doch was. Um 13:00 wollten sich einige Pentaxians am Ricoh-Stand treffen, was auch geklappt hat. Nach einer Stunde netten Plausch habe ich mich dann mit dem Ricoh/Pentax Stand beschäftigt.
Was soll ich sagen? Gerade heraus: ich habe nicht viel erwartet, und so war es dann auch. Ein wenig enttäuscht bin ich dennoch, besonders nach der Schau der Mitbewerber. Damit spiele ich nicht auf die überschaubaren Neuankündigungen von Ricoh an, sondern die Art und Weise, wie Ricoh/PENTAX sich auf der wichtigsten Fotomesse präsentiert. Ja, die Wand aus farbigen Kameras mit Wasserfall ist ein Hingucker, aber irgendwie auch nur Effekthascherei.
Es sind die kleinen Dinge, die mich ratlos zurücklassen. Warum gab es nur die K-3 und neue K-S1 und keine K-30 oder K-50 vorne zu bekrabbeln. Gerade diese Modelle werden doch - verfolgt man die Foren - aktuell viel angefragt und von Einsteigern ins PENTAX System gekauft? Auf der Ricoh Homepage werden derzeit acht Modelle gelistet, und Ricoh hat nur zwei vorne am Tresen? Auch die MX-1 war nicht gesehen. Warum gibt es an den vorderen Präsentationstischen zu den neuen Kameras nicht Objektive zum Wechseln, sondern bloß die langweilige Standard-Optik. Gerade die Limited-Objektive sind doch ein Aushängeschild. OK, ganz links, ein wenig versteckt hinter der Vitrine mit den Objektiven, gab es noch einen mausgrauen Bereich mit Beratern, eventuell wäre ich da noch fündig geworden ...
Ich verstehe das nicht. PENTAX hat doch Stärken, warum werden diese nicht mehr auf einer Messe beworben? PENTAX steht für kompakte, robuste Kameras und Objektive mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis. Gerade die Wetterfestigkeit zum günstigen Preis ist doch ein prima Aufhänger, den man bei so einer Messe einbringen könnte. Ich finde da den Bannerspruch "Always with you" zu wenig. Warum nicht mal die Kamera "nass" machen? Ein paar Blumen hinstellen, ein Wasserverstäuber, ein paar kompakte WGs und abgedichtete Ks darunter - und schon haben wir auch noch ein lohnenswertes AF-Ziel beim Herumspielen mit den Kameras, anstatt auf weiße Wände zu fokussieren.
In Ordnung. Ich habe keine Einsicht in die Planung und Durchführung eines Messeauftritts, insbesondere weiß ich nichts vom Budget. Und ich steigere mich gerade ein wenig in das Thema. Aber "schuld" daran ist ja gerade meine Sympathie für und emotionale Verbundenheit mit der Marke. Daher sei mir verziehen. Zurück zu den Inhalten ...
In einer Vitrine bewunderte ich die neuen namenlosen Objektiv-Dummies für zwei kommende Tele-Zooms sowie das scheinbar konkretere DA 16-85mm Standard-Zoom (zumindest sah das fertig aus). Zunächst kam mir der Gedanke, dass Objektiv wäre auch eine Attrappe, zu sehr erinnerte es mich vom Design an das aktuelle DA 18-135mm Zoom. Aber ich habe mal die Anzahl der Noppen-Reihen am Zoom-Ring gezählt. Das neue hat 24 Reihen, das bisherige Standard-Zoom dagegen bloß 19 Reihen, also doch unterschiedlich. Das könnte wohl ein Hinweis darauf sein, dass das zukünftige 16-85er länger sein wird. Überrascht hat mich die Lichtstärke mit 3,5-5,6. Gehofft hatte ich (wie wohl viele) auf eine durchgängige 4 oder 3,5-4,5. Andererseits freue ich mich darüber, erst einmal nicht in Versuchung geführt zu werden.
Die K-S1 fand ich sehr ansprechend für eine Einsteiger Kamera. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet, sie fühlt sich sehr gut an. Da der Griff nicht so ausgeprägt ist, läßt sie sich nicht ganz so gut halten wie andere PENTAX DSLRs, aber auch nicht schlechter als eine K-01. Das geht schon. Ich gehe auch nicht davon aus, dass viele Nutzer an diese Kamera ein schweres Sternchen-Objektiv a la DA* 300mm hängen wollen.
Die viel diskutierten LEDs im Griff sind mir erst gar nicht aufgefallen, da ich in der Regel die Kamera am Griff halte. Mich hat es nicht gestört, ich sehe den Vorteil beim Selbstauslöser. Die neue Optik der Bedienoberfläche fand ich sehr ansprechend, so darf das gerne in zukünftigen Modellen weiter ausschauen. Auch hier durfte ich eine SD-Karte in die Kamera einlegen, und die Probefotos gefallen mir. Der 20 Megapixel-Sensor scheint ein sehr schöner Kompromiss zu sein, mal sehen, was die ersten seriösen Tests zeigen werden.
Auch mit der Q-S1 habe ich ein wenig herumgespielt. Das Gehäuse ist wirklich ganz toll geworden, hochwertige Materialien, definitiv besser als bei der Q7. Ebenso die gezeigten Farbkombinationen haben mir gefallen, besonders Graphit mit Rot fand ich einen echten Hingucker.
Unnötig finde ich den neuen Zierknopf auf der rechten Frontseite als Quick-Dial-Symmetrie-Partner. Dennoch: wer PENTAX liebt, darf die Q-S1 in sein Herz lassen :)
Jetzt aber genug von Ricoh/PENTAX. Ich hab Euch lieb, ehrlich!
Am fortgeschrittenen Mittag ließ meine Kondition langsam nach. Ich schlenderte durch die Gänge, schaute mir hier und da eine kleine Bilderausstellung an, bis ich mein letztes Pflichtziel der Tagesagenda erreichte: Panasonic.
Vor Jahren besaß ich eine Lumix LX-5 als Edelkompakte, bevor wir in der Familie auf die Sony RX100 umstiegen. Ich schiele aus Neugier immer mal wieder zu Panasonic, obwohl ich das Seitenverhältnis des MFT Formats wenig mag (daher ist meine Q7 auch dauerhaft auf 3:2 umgestellt). Im letzten Jahr hatte ich mir noch gebraucht eine G-was-weiß-ich Systemkamera mit MFT Sensor gekauft, um über den Tellerrand zu schauen. Das war so erfolgreich, dass die Kamera nach drei Tagen wieder verkauft wurde und ich das nicht einmal im Blog erwähnt habe.
Heute gab es zwei Neulinge auf der Messe, die ich mir anschauen wollte. Die GM5 als Spiegellose mit Wechseloptik spielt von ihren Außenmaßen her in der gleichen Liga wie die PENTAX Q Modelle. Das gilt aber weniger für die Objektive, das Sensor-Format ist eben deutlich größer und irgendwie hatte ich dann doch keine Lust mehr auf die Kamera (zumal die Stromversorgung des Ausstellungsstücks gestört war). Also weiter zum zweiten Kandidaten, der neuen LX100.
Die Besonderheit der LX Serie war jeher die Multi-Format-Bauweise des Sensors. Das Umschalten auf ein anderes Seiten-Format bedeutet hier nicht einfach ein nachträgliches Wegschneiden von Bildpixeln, sondern eine gezielte Nutzung bestimmter Bereiche des Sensors je nach Format, was einen der Erhalt des Blickwinkels bewirkt (verständlicher dargestellt wird dies beim Preview zur LX100 auf DPEeview.com).
Die LX100 hat wie erwartet deutlich in den Proportionen zugelegt, sie wirkt bulliger als bspw. meine Q7. Verantwortlich daran dürfte die Größe des Bildsensors sein, der jetzt MFT-Niveau erreicht und somit deutlich größer als die 1-Zoll-Konkurrenz (wie Sony RX100) ist. Die Kamera läßt sich gut halten, die Bedienung geht flott von der Hand, besonders weil sie am Objektiv selbst einen konfigurierbaren Steuerring besitzt und zusätzlich dazu ein Blendenring (den hat auch der direkte Vorgänger LX7). Echter Pluspunkt ist auch hier der elektronische Sucher für die grellen Momente des Lebens. Anders als die Sony RX100 III hat sie aber kein Klappdisplay. Optisch fand ich das silberfarbene Modell mit dunkelbrauner Belederung sehr attraktiv. Sie wird sicher viele Freunde finden.
Jetzt war wirklich die Luft raus, ich konnte insbesondere keine elektronischen Suche und Kameras mehr sehen. So schlenderte ich langsam Richtung Ausgang. OK, ich bin ehrlich, einmal durch die Canon-Halle und ein kurzer Halt bei Samsung. Samsung hat wohl ein Problem mit Leuten wie mir - es gibt einfach soviel gute Hersteller, so dass Samsung einfach nicht richtig wahrgenommen wird. Sie haben in Köln einen sehr großen Messeauftritt, die Besucherzahl heute nachmittag erschien mir im Vergleich zur Konkurrenz eher spärlich.
Und für diesen Blog-Post ist jetzt auch die Luft raus. Ich hab noch viel mehr gesehen, was ich jetzt nicht beschrieben habe (z.B. bei Print-Anbietern wie Cewe oder Whitewall), aber für heute muss es reichen. In zwei Jahren komme ich wieder. Photokina macht Spaß ... und schafft. Gute Nacht.
Besucherstrom überschauber |
Sicher benötigt heute niemand mehr eine Messe, um über die neuesten Entwicklungen auf dem laufenden zu bleiben, zumal die meisten Produktvorstellungen schon im Vorfeld über das Internet publiziert und diskutiert werden. Aber ich sehe das ähnlich wie einen beschwingten Besuch im Kino anstatt zu Hause vor dem Fernseher oder Beamer einen Film abzuspulen.
Man verlässt das Haus, begibt sich unter annähernd gleichgesinnte Menschen, atmet die Atmosphäre in den Messehallen, bestaunt schöne Bilder in den Ausstellungen und begutachtet das ein oder andere schöne Stück Fototechnik. Die Erwartungshaltung sollte nicht all zu hoch sein, einfach nur einen netten Tag erleben. Und das hat heute geklappt. Schön war es, auf der photokina!
Eingang West der Köln Messe direkt am Deutzer Bahnhof |
Mittwoch ist ein wunderbarer Besuchstag. Vor zwei Jahren besuchte ich die Messe noch an einem Freitag, da war es richtig, richtig voll. Ganz anders unter der Woche, schön übersichtlich und ohne großen Andrang. Wobei ich es als PENTAX Anhänger natürlich auch einfach habe, da mich die Stände von den "Großen" wie Canon und Nikon nicht so interessieren. Aber auch diese waren zwar heute gut besucht, aber nicht überlaufen.
Der Tagesanfang war noch ein wenig holprig. Nachdem ich Kinder in die Schule bzw. Kindergarten verabschiedet hatte, bin ich mit der Bahn nach Köln Deutz - mit Zug-Verspätung. Am Eingang konnte dann meine im Internet bestellte und ausgedruckte Eintrittskarte nicht gescannt werden. So wurde ich wie viele, viele andere Leidensgenossen zur Kasse (neudeutsch Clearing) zum Anstellen geschickt, um einen neuen Ausdruck zu erhalten. Um 11:00 war ich dann endlich in den Messehallen.
Meine erste Anlaufstelle war die Ausstellung von Fujifilm. Ich habe mir die X-T1 Systemkamera angeschaut, die ja auch "WR" kann, also gegen Feuchtigkeit und Staub abgedichtet ist. Irgendwie mag ich Fujifilm. Meine allererste Digitalkamera war eine Fujifilm Fineix F601Z, die noch irgendwo im Keller herumliegen müsste. Die Fujis machen einen wertigen Eindruck, bodenständig. Was ich nicht so mag ist der Trend, explizit Einstellräder für Belichtungsparameter wie ISO, Zeit und Belichtungskorrektur anzubieten. Das ist wohl "retro" und daher "en vogue", aber ich finde, dass die Kamera dann nicht mehr mit dem Auge am Sucher zu bedienen ist. Außerdem lassen sich mechanische Einstellungen beim Ausschalten der Kamera nicht vergessen. Die Fujifilm X-T1 reizt mich, keine Frage, und wäre ein potentielles Ziel, falls ich mal das System wechseln möchte oder müsste.
Die Fujifilm X-T1 ist ähnlich groß wie die K5IIs |
Zum Testen bietet Fujifilm - wie fast alle Aussteller - einige lohnenswerte Motive |
In der gleichen Halle besuchte ich noch den Stand von Sigma. Der Objektivhersteller bietet viel für seine Besucher. Neben einigen Workshops und ständigen Produktpräsentationen konnte ich einige Objektive mit K-Mount an meine mitgebrachte K5-IIs ausprobieren.
Workshops bei Sigma |
Neugierig war ich auf das lichtstarke Sigma 18-35mm F1.8. Überrascht war ich, dass es gar nicht so groß und schwer war, wie befürchtet. Dennoch ist es natürlich schon ein Brocken, ein wenig kleiner und kaum leichter als das PENTAX DA* 200mm Tele. Die Bildqualität ist wirklich beeindruckend gut, und das bereits bei Offenblende. Ich kann verstehen, warum so viele auf das Objektiv "scharf" sind, im wahrsten Sinne des Wortes.
Objekt der Begierde vieler Pentaxians: Sigma 18-35mm F1.8 |
Wo ich schon da war, habe ich auch noch kurz das Sigma 17-70mm Contemporary erneut ausprobiert. Bbereits im letzen Jahr konnte ich es kurz an der K-5 testen, damals passte aber der Autofokus in dieser Kombi nicht richtig. Eine wirklich schöne, für die technischen Daten kompakte Linse. So etwas würde ich mir von Ricoh als PENTAX Standard-Zoom-Alternative wünschen.
Lange Tüten bei Sigma |
Weiter ging es zu Sony, die einen beeindruckend großes Areal - ähnlich Canon und Nikon - belegten. Hier begutachtete ich erst einmal die neue Sony RX100 III. Ich mag ja die RX100 Serie, wie ich schon öfters geschrieben habe. Und auch das aktuelle Modell erzeugt ein starkes Will-ich-Haben-Gefühl.
Der eingebaute Pop-Up Sucher ist sehr gut geraten. Dazu gibt es immer noch den beweglichen Blitz, der per Fingerzeig zum indirekten Blitzen an die Decke zurückgedrückt werden kann. Auch die Testfotos mit der neuen Optik, die ich vor Ort machen und auf meiner SD-Karte mitnehmen durfte, gefallen.
Das dritte RX100 Modell hat nur leicht zugelegt, geht immer noch als kompakt durch |
Witzig fand ich das bewegliche Display, welches um 180 Grad nach oben für Selbstportraits geklappt werden konnte. Die Kamera schaltet dann praktischerweise in den Selbstauslöser-Modus mit 3 Sekunden Vorlaufzeit.
"Selfie" aus der RX100 III |
Der Kontrast-AF der RX100 III trifft auch grazile Ziele wie diese Blüten. |
Weiter ging es zur Begutachtung der spiegellosen Alpha 7 (ohne R oder S) mit Sensor im Kleinbildformat. Zusammen mit dem Vario-Tessar T* FE 24-70 mm F4 ist das eine richtig schöne, gegen Wind und Wetter gefeilte Kombination, die mir auf dem Papier und in der Hand am Messestand als Alternative zu meinem PENTAX-System gefallen könnte.
Sony Alpha 7: trotz größeren Sensor nicht größer als die PENTAX K5IIs (aber die Objektve ...) |
Was soll ich sagen? Ich bin wieder geerdet, da sieht für mich (!) nichts signifikant anders aus als mit meiner K5IIs. Ja, sicher besser, aber nichts was mich zum Wechseln bewegen würde.
ISO1600 und Offenblende F4 mit der Alpha 7 |
Nach diesem Ausflug in das "Vollformat"-Lager (ich finde den Begriff ganz drollig, zumal "Mittelformat" dagegen nach weniger klingt, oder?) begab ich mich die Treppe hoch auf eine kleine Galerie, auf der mehrere Sony spiegellose Systemkameras im APS-C Format mit einer 70-200mm F4 Optik bestückt waren. Die Alpha 6000 Kamera hat mir richtig gut gefallen. Schön kompakt, sehr wertig, und die Bedienung im Sony System untereinander ist auch konsistent, so dass ich durch mein Vorwissen mit unserer RX-100 die Kamera auf Anhieb ohne sonderliche Geheimnisse bedienen konnte. Auffällig fand ich die flotte Reaktion des Autofokus, wobei wir ja wissen, dass Geschwindigkeit nicht mit Genauigkeit einher gehen muss, gerade bei Sony, glaubt man der Fachpresse.
Insgesamt hat mir der Sony Auftritt viel Spaß gemacht, und mir gefallen die Produkte.
Alpha 6000 mit Teleoptik. Im Hintergrund der große Sony Stand |
Prominenz bei Sony: Benny Rebel |
So, Mittagszeit. Da war doch was. Um 13:00 wollten sich einige Pentaxians am Ricoh-Stand treffen, was auch geklappt hat. Nach einer Stunde netten Plausch habe ich mich dann mit dem Ricoh/Pentax Stand beschäftigt.
Ricoh-Stand im Überblick |
Was soll ich sagen? Gerade heraus: ich habe nicht viel erwartet, und so war es dann auch. Ein wenig enttäuscht bin ich dennoch, besonders nach der Schau der Mitbewerber. Damit spiele ich nicht auf die überschaubaren Neuankündigungen von Ricoh an, sondern die Art und Weise, wie Ricoh/PENTAX sich auf der wichtigsten Fotomesse präsentiert. Ja, die Wand aus farbigen Kameras mit Wasserfall ist ein Hingucker, aber irgendwie auch nur Effekthascherei.
Farbige K-50 im Regal, aber nicht an den Demoflächen |
Viel Platz für fremdes Prospektmaterial |
Es sind die kleinen Dinge, die mich ratlos zurücklassen. Warum gab es nur die K-3 und neue K-S1 und keine K-30 oder K-50 vorne zu bekrabbeln. Gerade diese Modelle werden doch - verfolgt man die Foren - aktuell viel angefragt und von Einsteigern ins PENTAX System gekauft? Auf der Ricoh Homepage werden derzeit acht Modelle gelistet, und Ricoh hat nur zwei vorne am Tresen? Auch die MX-1 war nicht gesehen. Warum gibt es an den vorderen Präsentationstischen zu den neuen Kameras nicht Objektive zum Wechseln, sondern bloß die langweilige Standard-Optik. Gerade die Limited-Objektive sind doch ein Aushängeschild. OK, ganz links, ein wenig versteckt hinter der Vitrine mit den Objektiven, gab es noch einen mausgrauen Bereich mit Beratern, eventuell wäre ich da noch fündig geworden ...
Ich verstehe das nicht. PENTAX hat doch Stärken, warum werden diese nicht mehr auf einer Messe beworben? PENTAX steht für kompakte, robuste Kameras und Objektive mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis. Gerade die Wetterfestigkeit zum günstigen Preis ist doch ein prima Aufhänger, den man bei so einer Messe einbringen könnte. Ich finde da den Bannerspruch "Always with you" zu wenig. Warum nicht mal die Kamera "nass" machen? Ein paar Blumen hinstellen, ein Wasserverstäuber, ein paar kompakte WGs und abgedichtete Ks darunter - und schon haben wir auch noch ein lohnenswertes AF-Ziel beim Herumspielen mit den Kameras, anstatt auf weiße Wände zu fokussieren.
Die neue Ricoh Actioncam WG-M1 ähnelt stark der Kodak Pixpro SP1 |
In Ordnung. Ich habe keine Einsicht in die Planung und Durchführung eines Messeauftritts, insbesondere weiß ich nichts vom Budget. Und ich steigere mich gerade ein wenig in das Thema. Aber "schuld" daran ist ja gerade meine Sympathie für und emotionale Verbundenheit mit der Marke. Daher sei mir verziehen. Zurück zu den Inhalten ...
In einer Vitrine bewunderte ich die neuen namenlosen Objektiv-Dummies für zwei kommende Tele-Zooms sowie das scheinbar konkretere DA 16-85mm Standard-Zoom (zumindest sah das fertig aus). Zunächst kam mir der Gedanke, dass Objektiv wäre auch eine Attrappe, zu sehr erinnerte es mich vom Design an das aktuelle DA 18-135mm Zoom. Aber ich habe mal die Anzahl der Noppen-Reihen am Zoom-Ring gezählt. Das neue hat 24 Reihen, das bisherige Standard-Zoom dagegen bloß 19 Reihen, also doch unterschiedlich. Das könnte wohl ein Hinweis darauf sein, dass das zukünftige 16-85er länger sein wird. Überrascht hat mich die Lichtstärke mit 3,5-5,6. Gehofft hatte ich (wie wohl viele) auf eine durchgängige 4 oder 3,5-4,5. Andererseits freue ich mich darüber, erst einmal nicht in Versuchung geführt zu werden.
Das neue Standard-Zoom 16-85mm ähnelt äußerlich sehr dem DA 18-135mm |
Die K-S1 fand ich sehr ansprechend für eine Einsteiger Kamera. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet, sie fühlt sich sehr gut an. Da der Griff nicht so ausgeprägt ist, läßt sie sich nicht ganz so gut halten wie andere PENTAX DSLRs, aber auch nicht schlechter als eine K-01. Das geht schon. Ich gehe auch nicht davon aus, dass viele Nutzer an diese Kamera ein schweres Sternchen-Objektiv a la DA* 300mm hängen wollen.
K-S1 in gewöhnungsbedürftiger Farb-Kombination, aber gutem Anfaßgefühl |
Die viel diskutierten LEDs im Griff sind mir erst gar nicht aufgefallen, da ich in der Regel die Kamera am Griff halte. Mich hat es nicht gestört, ich sehe den Vorteil beim Selbstauslöser. Die neue Optik der Bedienoberfläche fand ich sehr ansprechend, so darf das gerne in zukünftigen Modellen weiter ausschauen. Auch hier durfte ich eine SD-Karte in die Kamera einlegen, und die Probefotos gefallen mir. Der 20 Megapixel-Sensor scheint ein sehr schöner Kompromiss zu sein, mal sehen, was die ersten seriösen Tests zeigen werden.
Das sieht schon besser aus: K-S1 mit (m)einem FA 43er Limited |
Auch mit der Q-S1 habe ich ein wenig herumgespielt. Das Gehäuse ist wirklich ganz toll geworden, hochwertige Materialien, definitiv besser als bei der Q7. Ebenso die gezeigten Farbkombinationen haben mir gefallen, besonders Graphit mit Rot fand ich einen echten Hingucker.
Unnötig finde ich den neuen Zierknopf auf der rechten Frontseite als Quick-Dial-Symmetrie-Partner. Dennoch: wer PENTAX liebt, darf die Q-S1 in sein Herz lassen :)
Jetzt aber genug von Ricoh/PENTAX. Ich hab Euch lieb, ehrlich!
Hingucker: die Q-S1 in Graphit-Rot sieht richtig klasse aus - und fühlt sich auch so an |
Am fortgeschrittenen Mittag ließ meine Kondition langsam nach. Ich schlenderte durch die Gänge, schaute mir hier und da eine kleine Bilderausstellung an, bis ich mein letztes Pflichtziel der Tagesagenda erreichte: Panasonic.
Kurze Pause. Seht ihr den Feenstaub? |
Vor Jahren besaß ich eine Lumix LX-5 als Edelkompakte, bevor wir in der Familie auf die Sony RX100 umstiegen. Ich schiele aus Neugier immer mal wieder zu Panasonic, obwohl ich das Seitenverhältnis des MFT Formats wenig mag (daher ist meine Q7 auch dauerhaft auf 3:2 umgestellt). Im letzten Jahr hatte ich mir noch gebraucht eine G-was-weiß-ich Systemkamera mit MFT Sensor gekauft, um über den Tellerrand zu schauen. Das war so erfolgreich, dass die Kamera nach drei Tagen wieder verkauft wurde und ich das nicht einmal im Blog erwähnt habe.
Heute gab es zwei Neulinge auf der Messe, die ich mir anschauen wollte. Die GM5 als Spiegellose mit Wechseloptik spielt von ihren Außenmaßen her in der gleichen Liga wie die PENTAX Q Modelle. Das gilt aber weniger für die Objektive, das Sensor-Format ist eben deutlich größer und irgendwie hatte ich dann doch keine Lust mehr auf die Kamera (zumal die Stromversorgung des Ausstellungsstücks gestört war). Also weiter zum zweiten Kandidaten, der neuen LX100.
Die LX100 ist deutlich größer als ihre Vorgänger oder die Q7 |
Die Besonderheit der LX Serie war jeher die Multi-Format-Bauweise des Sensors. Das Umschalten auf ein anderes Seiten-Format bedeutet hier nicht einfach ein nachträgliches Wegschneiden von Bildpixeln, sondern eine gezielte Nutzung bestimmter Bereiche des Sensors je nach Format, was einen der Erhalt des Blickwinkels bewirkt (verständlicher dargestellt wird dies beim Preview zur LX100 auf DPEeview.com).
Die LX100 hat wie erwartet deutlich in den Proportionen zugelegt, sie wirkt bulliger als bspw. meine Q7. Verantwortlich daran dürfte die Größe des Bildsensors sein, der jetzt MFT-Niveau erreicht und somit deutlich größer als die 1-Zoll-Konkurrenz (wie Sony RX100) ist. Die Kamera läßt sich gut halten, die Bedienung geht flott von der Hand, besonders weil sie am Objektiv selbst einen konfigurierbaren Steuerring besitzt und zusätzlich dazu ein Blendenring (den hat auch der direkte Vorgänger LX7). Echter Pluspunkt ist auch hier der elektronische Sucher für die grellen Momente des Lebens. Anders als die Sony RX100 III hat sie aber kein Klappdisplay. Optisch fand ich das silberfarbene Modell mit dunkelbrauner Belederung sehr attraktiv. Sie wird sicher viele Freunde finden.
Hier ist was los: Canon mit der neuen 7D Mark II |
Jetzt war wirklich die Luft raus, ich konnte insbesondere keine elektronischen Suche und Kameras mehr sehen. So schlenderte ich langsam Richtung Ausgang. OK, ich bin ehrlich, einmal durch die Canon-Halle und ein kurzer Halt bei Samsung. Samsung hat wohl ein Problem mit Leuten wie mir - es gibt einfach soviel gute Hersteller, so dass Samsung einfach nicht richtig wahrgenommen wird. Sie haben in Köln einen sehr großen Messeauftritt, die Besucherzahl heute nachmittag erschien mir im Vergleich zur Konkurrenz eher spärlich.
Relativ leer bei Samsung trotz zahlreicher Neuerungen wie die NX-1 ... |
... und vielen fotografischen Herausforderungen (Moirés im Strickkleid) |
Und für diesen Blog-Post ist jetzt auch die Luft raus. Ich hab noch viel mehr gesehen, was ich jetzt nicht beschrieben habe (z.B. bei Print-Anbietern wie Cewe oder Whitewall), aber für heute muss es reichen. In zwei Jahren komme ich wieder. Photokina macht Spaß ... und schafft. Gute Nacht.
Ein toller Bericht Dirk, macht mich noch neugieriger auf meinen morgigen Messebesuch!
AntwortenLöschen-pixiac-
Hab deinen Bericht mit Interesse gelesen, und ich hab die Photokina am Freitag noch vor mir!
AntwortenLöschenLG, Hannes21 ;-)
Hallo Dirk, ein großes Kompliment von mir für Deinen Messebericht! Als einer, der es auch dieses Jahr nicht zur PK geschafft hat, habe ich sehr viele interessante Einblicke gewinnen können, die ich bisher so noch keinem der vielen Bericht, die im Netz herum schwirren, habe entnehmen können! Vielen Dank für die Mühe die Du Dir gemacht hat! Es hat sich aber gelohnt! –zeitlos–
AntwortenLöschenDas ist ja mal ein langer Beitrag. Jetzt weiß ich auch, wann bei einem TP-freien Sensor Moire auftritt. Danke danke.
AntwortenLöschenGrüße Ralf -dl4mw-