Microsoft hat jüngst Version 2.0 seines
Image Composite Editors veröffentlicht. ICE ist ein kostenloses Werkzeug, um aus Einzelbildern Panoramen oder Gigapixel-Aufnahmen zusammenzusetzen. Die neue Version hat einige grundlegende Überarbeitungen erfahren.
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Mein erster schneller Versuch in ICE aus drei Hochkant-Fotos: Altenberger Dom |
Zunächst augen(ge)fällig ist die neue, sehr aufgeräumte Bedienoberfläche. Die Software kann Fotos nicht nur aus einer Reihe von nebeneinander liegenden Aufnahmen zusammensetzen, sondern auch als "Structured panorama" in einem beliebigen, rechteckigen Raster für Gigapixel-Aufnahmen. Vorlage darf dabei alternativ auch ein Schwenk in einer Video-Datei sein (hab ich allerdings nicht ausprobiert). Auch sind viele verschiedene Arten von Projektionen bis hin zu den spektakulären 360-Grad "Little Planets" wählbar.
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Aufgeräumte, einfache Oberfläche im Wizard-Stil |
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Stitchen mit verschiedenen Funktionen zur Projektion |
Was ich sehr interessant fand, war die unscheinbare Funktion "Auto-Complete" zur Automatischen Vervollständigung fehlender Randbereiche des berechneten Gesamtbildes. Das klappt natürlich in Bereichen mit vielen unterschiedlichen Details nicht besonders gut, aber bei homogenen und/oder organischen Flächen (z.B. Himmel) bedarf es schon einen zweiten oder dritten Blick unter der Lupe, um die automatisch hinzugefügten Bildteile zu erkennen. Auf jeden Fall erweitert die Funktion die Möglichkeiten, das Foto weniger knapp beschneiden zu müssen.
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Auto-Complete vervollständigt fehlende Stellen an den Rändern |
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Ohne Export macht das Stitchen keinen Sinn ;) |
Ich behaupte jetzt nicht, ICE wäre die ultimative Panorama-Software. Das wäre auch anmaßend, da ich Panoramen selten erstelle und auch nur oberflächliche Erfahrungen mit den (zumeist kostenpflichtigen) Konkurrenzprodukten wie Autopano Giga oder Panorama-Studio habe. Wer aber eine günstige (in diesem Fall sogar kostenlose) und unkomplizierte Software fürs Stitchen sucht, sollte mal eine Test-Installation wagen.
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Nach dem Reimport in Lightroom: die Grenzen des Auto-Complete offenbaren sich spätestens in der Lupenansicht |
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Das fertige Panorama in Lightroom erneut gecropped; ohne Auto-Complete wäre das Ergebnis noch mehr beschnitten. |
Übrigens kann ICE auch in Lightroom 5 als externes Programm eingebunden werden (dazu ICE.exe auswählen unter
Bearbeiten > Voreinstellungen > Externe Bearbeitung > Weiterer externer Editor). Dies ermöglicht es, in LR direkt die Fotos zu selektieren und an den Image Composite Editor zu übergeben (dazu die Funktion
Bearbeiten In... wählen). Nach dem Stitchen in ICE und Speichern kann das Ergebnis über die Auto-Import Funktion von Lightroom direkt wieder in die Bilddatenbank importiert werden.
Danke für deinen nützlichen Tipp, Dirk. War mir gar nicht bewusst, dass Microsoft Research so etwas für lau anbietet. Habe ICE installiert und auch schon als externen Editor in LR5 eingebunden. Derzeit fehlen mir zwar noch Serien, die man tatsächlich stitchen könnte, aber das kann sich ja noch ändern ...
AntwortenLöschenFreut mich! Das schöne an der Lösung ist, dass man mit relativ wenig Aufwand recht ansprechende Ergebnisse bekommt. Wobei ich gerade im Post sehe, dass das Beispiel mit dem Altenberger Dom nicht so überzeugend ist, wenn mach sich mal die Dachlinie anschaut...
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