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Buchtipp: Die kreative Fotoschule

Die kreative Fotoschule - Fotografieren lernen mit Markus Wäger. Das ist der genaue Titel des Buches, welches ich mir vor einigen Wochen gekauft habe und das sich in erster Linie an fotografische Einsteiger wendet. Als Einsteiger mag ich mich eigentlich nicht mehr sehen, dafür bin ich schon zu lange mit der Kamera unterwegs. Die Auswirkungen von Zeit, Blende, ISO, Brennweite, Distanz, Perspektive usw. sind mir im Grunde klar. Auch bilde ich mir ein, relativ bedacht zu Werke zu gehen und Regeln der Bildkomposition einigermaßen routiniert umsetzen zu können, sogar in mancher Schnappschuss-Situation. Warum also ein Einsteiger-Buch?

Ich war neugierig. In den letzten Wochen habe ich mich intensiver mit dem Micro Four-Thirds System auseinandergesetzt, dabei einen Erfahrungsbericht zur Lumix GM1 von Markus Wäger auf seinem Blog gelesen. Ich bin dort hängen geblieben, hier und da im Blog gestöbert und dann auf sein Einsteigerbuch "Die kreative Fotoschule" aufmerksam geworden. Ich habe das Buch kurzerhand bestellt, weil ich seine Art zu schreiben sympathisch finde. Und dann lebt Markus auch noch in Vorarlberg, einer Region, die ich durch zwei Herbsturlaube mit der Familie in den letzen Jahren sehr zu schätzen gelernt haben (hier mal ein paar Fotos von 2012).

Kreativ fotografieren in Vorarlberg

Um es direkt auf den Punkt zu bringen: ich finde das Buch hervorragend, bestens geeignet für Einsteiger und "Auffrischer", didaktisch sehr gut aufgebaut, flüssig und unterhaltsam zu lesen, mit sehr vielen Beispielfotos, die die Auswirkungen der verschiedenen Parameter der Fotografie anschaulich dokumentieren und nicht einfach nur Seiten füllen und Beiwerk sind.

Besonders gut sind mir die Kapitel zu den eher nicht kamera-technischen Themen in Erinnerung geblieben. Im Abschnitt Perspektive beschreibt Markus die Auswirkungen von Brennweite, Distanz, Blickwinkel und Blickachse anhand vieler schematischer Zeichnungen, die bspw. viel besser erklären können, warum ein Tele in der Bildwirkung scheinbar den Raum "verdichtet" während ein Weitwinkel eher auseinanderreißt.

Im Kapitel "Komposition" werden die wichtigsten Grundregeln zum Bildaufbau in knapp über 20 Seiten zusammengefasst. Klar, es gibt ganze Bücher über dieses Thema, aber für einen Einsteiger dürften diese paar Seiten bereits eine neue Welt öffnen, um bewusster zu fotografieren. 

Selbst die Katze liest mit

Einen Sympathie-Bonus gibt es noch für den Umstand, dass Markus sehr markenneutral schreibt und Produktabbildungen von den verschiedensten Herstellern zeigt. Es gibt sogar Einiges von PENTAX zu entdecken, unter anderem ein Bild zur Darstellung eines Kamera-Systems mit zahlreichen PENTAX Objektiven. Das hat mir ein richtiges Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Gefehlt hat mir wenig, vielleicht ein wenig mehr theoretischer Hintergrund, was eigentlich genau Unschärfe ist und wie es in Abhängigkeit von Brennweite, Motivdistanz und Blende zu verschiedenen Schärfentiefen kommt  (Stichwort Zertstreuungskreis). Die Erkenntnis hat mir vor ein paar Jahren so ein kleines Aha-Erlebnis beschert, aber das muss natürlich andere nicht so interessieren, besonders keinen Einsteiger in die Materie.

Während ich diese Zeilen hier schreibe, liegt mir das Buch nicht mehr vor, um nochmal ein paar Dinge nachzuschlagen, ob ich sie so korrekt in Erinnerung habe. Ich habe es bereits an einen netten Arbeitskollegen verliehen, der als Fotografie-Neuling gute Einsteigerliteratur suchte und letzte Woche in den Urlaub geflogen ist. Da konnte ich ihm mit gutem Gewissen die kreative Fotoschule mit ins Gepäck legen! Wenn das mal keine Empfehlung ist ;-)

Sehr schönes Einsteigerbuch mit vielen Beispielbildern: Die kreative Fotoschule

Kommentare

  1. Wieder mal ein sehr interessanter und lesenswerter Review! Danke Dirk!

    zeitlos ;)

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  2. Und ich sag Danke für den netten Kommentar. Bin mal gespannt Stefan, wann wir uns endlich mal "real" im Leben treffen ... ich freu mich drauf!

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