In der Schweiz konzipiert, in Süd-Korea produziert: die Marke Irix |
Mein letzter Beitrag, bei dem ich mir ein Objektiv explizit im Blog vorgenommen habe, ist tatsächlich schon über ein Jahr her. Jetzt ist eine Optik fällig, die noch nicht lange am Markt ist. Ich stelle vor: das Irix 15mm f/2.4 Firefly.
Seit einigen Monaten bin ich nun auf der Suche nach einem Weitwinkel jenseits (oder diesseits) von 28 Millimetern für die K-1. Zwar hatte ich bereits ein Samyang 14mm hier, welches auch an meiner K-5IIs das APS-C Format gut ausgeleuchet hat, aber leider war die Leistung am großen Sensor der K-1 nicht mehr so erfreulich, da stark dezentriert. Außerdem war die Schärfe in der Unendlichkeit noch nicht am Anschlag erreicht.
Gewichtig und robust kommt das Gehäuse bereits in der einfachen "Firefly" Variante daher |
Wer im Superweitwinkel Bokeh will, muss nah ran und die Blende öffnen |
Mein Hauptkritikpunkt am Irix ist das Gegenlichtverhalten |
Mein erstes Irix Exemplar hat leider diesen Test nicht bestanden, so dass ich ein zweites bestellen musste, was dann in Ordnung war. Spätestens bei Blende 5,6 war dieses dann auch bis in die Ecken des Kleinbildformats der K-1 für meine Ansprüche ausreichend und gleichmäßig scharf (ohne jetzt überragend zu sein). Das finde ich für ein so günstiges Ultraweitwinkel schon beeindruckend.
Heftig empfinde ich die Abschattungen bei kleineren Blendenzahlen, die erst bei Blende 8 verschwinden. Dies ist aber aus meiner Sicht zu verschmerzen, da ganz gut in der Nachbearbeitung am Rechner zu korrigieren. Was mir dagegen gar nicht gelingen wollte, waren Fotos im Gegenlicht der Sonne ohne hässliche Reflexionen (Flares).
Bei Offenblende heftige Vignettierung in den Ecken ... |
... die erst bei Blende 8 so richtig (?) verschwindet |
Auf der Habenseite des Irix steht ganz klar die Ausstattung. Sehr schön gestaltet ist bereits die Verpackung inklusive Blechdose zur Verwahrung, dazu eine Stofftasche und ein zweiter hinterer Objektivdeckel. Das Objektiv fühlt sich bereits in der einfachen "Firefly" Variante sehr wertig an, wenn auch das Gehäuse aus Plastik ist.
Ein 95 Millimeter Gewinde erlaubt den Einsatz von Schraubfiltern, die allerdings bei der Größe in vernünftiger Qualität nicht günstig sind und schnell einen dreistelligen Euro-Betrag kosten können. Zur einfachen Bedienung von einem Polfilter gibt es in der abnehmbaren (!) Gegenlichtblende ein kleines, verschließbares Fenster.
Schöne Ausstattung mit Blechdose, Stofftasche, Gegenlichtblende mit Fenster, Frontdeckel und zwei Rückdeckeln |
Dominantes Auftreten an der ebenfalls nicht zierlichen K-1 |
Gut gemeint aber schlecht umgesetzt ist der Lock-Mechanismus zur Arretierung des Fokusrings. Gedacht ist er, um nicht unabsichtlich die Entfernung zu verstellen. Allerdings ist die Sperre ebenfalls als Ring ausgelegt (und nicht als Schalter), der unmittelbar über dem Fokusring liegt und festgezogen werden muss. Dabei verstellt man aber zu leicht die Entfernung selbst, was ja eigentlich gerade durch den Lock verhindert werden sollte. Richtig pfiffig dagegen ist der "Klick" beim Durchfahren der Unendlichkeitseinstellung, welcher eine echte akustische Hilfestellung bei Landschaftsaufnahmen in der Dunkelheit. darstellet.
Letztendlich habe ich das Irix nicht behalten. Tatsächlich stört mich in erster Linie das Gegenlichtverhalten. Ich mag Weitwinkelaufnahmen mit der Sonne im Bild. Solche Fotos sind mir mit der Optik einfach nicht gelungen. Auch fehlt mir bei den Raw-Aufnahmen das "gewisse Etwas", ohne es genauer benennen zu können. Das Bauchgefühl spielt nicht mit. Und zu guter Letzt passen mir dann doch Größe und Gewicht nicht, noch einmal ein wenig "Mehr" als beim Samyang 14mm.
Versuch macht klug, und bei dem einen Versuch wird es auch bleiben. Nicht meine Optik, aber ich bin mir sicher, dass das Irix 15mm seine Freunde auch im PENTAX Lager finden wird. So geht die Suche weiter, ein paar Optionen gehen mir noch im Kopf herum, vielleicht auch ein erneuter Test mit dem 14er Samyang.
Leide mit dir, Dirk, dass deine Quest nach dem "idealen" Superweitwinkel fürs Erste weitergeht. Von dem modernistischen Spezialgläser-Overkill abgesehen, schien das Irix schon irgendwie verlockend - und zu dem Preis erst recht. Schließlich könnte man für den Preis von Pentax' eigenem (strenggenommen rebranded Tamron) DFA15-30 drei davon anschaffen.
AntwortenLöschenMir gefällt zumindest das Design mit Liebe zum Detail. Aber wenn man sich dann optisch doch nur wenig über Samyang-Niveau bewegt, ist das schon enttäuschend.
Ich wäre nicht kolossal überrascht, wenn dir neben der Gegenlichttauglichkeit letzten Endes der typische "Old-School-Pop" fehlt, jene unwiderstehliche Kombination aus hohem Kontrast und hochgesättigten Farben, die Pentax so vielen seiner Optiken mitgibt.
Ehrlich gesagt bin ich auch ganz froh, dass für das APS-C Format das so kompakte DA15 zur Verfügung steht, das die genannten Eigenschaften einzulösen vermag, jedenfalls, wenn man, wie ich von meinem annehme, ein gutes Exemplar erwischt.
Optisch entttäuschend würde ich gar nicht formulieren. Es fehlt aber dieses Pentax-Typische, ja insbesondere das Kontrastverhalten und die Gegenlichtstärke. Und insbesondere der Lock-Mechanismus ist von der Konstruktion als Ring direkt über der Fokus-Verstellung in meinen Augen ein absoluter Designfehler. Das Samyang hat mir von der Abbildung da besser gefallen, das Irix hat mich durch sein Äußeres verführt. Aber hey, wer "braucht" schon ein Ultra-Weitwinkel. Ich begnüge mich jetzt mit einem M 20mm. Nicht so scharf abbildend, aber mit viel (Pentax) Charakter.
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