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DFA 15-30mm - das Weitwinkel-Zoom für weite Landschaften |
Mit Einführung der K-1 hat Ricoh in den beiden letzen Jahren eine Reihe lichtstarker Zooms mit durchgängiger Blendenzahl 2,8 folgen lassen. Das HD PENTAX-D FA 15-30mm F2,8 ED SDM WR deckt den unteren (Super-) Weitwinkelbereich ab, welches vom DFA 24-70mm als Allrounder und dem DFA 70-200mm ergänzt wird. Somit hat PENTAX nun auch seine
Holy Trinity an Objektiven im hochpreisigen, vermeintlich (semi-) professionellen Segment, wie sie auch - in mehr Varianten - bei Nikon, Canon, Sony, Sigma und Tamron angeboten werden.
Ich durfte nun dank einer Leihgabe von Ricoh meine eigenen praktischen Erfahrungen mit dem Zoom-Boliden an der K-1 während der Sommerferien in Südtirol und am Gardasee sammeln. Ich gebe es direkt zu: aufgrund des Gewichtes und der Größe haben ich mir jeden Tag aufs Neue die Frage gestellt, ob ich das Objektiv mit in die Fototasche packe, oder nicht. Ganz im Zeitgeist moderner Objektive klotzt das DFA 15-30mm mit einem schwer gewichtigen, massiven Auftritt. Die Jagd nach höchster Abbildungsqualität für die 36 Megapixel des großen Kleinbild Sensors der K-1 erfordert wohl den Einsatz von sehr viel Glas (18 Elemente). Das zweifach Zoom bringt über 1040g auf die Waage und beeindruckt durch seine 10cm Durchmesser, der für den Einsatz von Filtern, die Anschaffung eines zusätzlichen Halters erforderlich macht.
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1 Kilogramm Objektiv - das DFA 15-30mm ist für PENTAX Verhältnisse ein echter Brummer |
Verarbeitungsqualität und Anfassgefühl sind hervorragend. Ich habe den Eindruck, mit dem Objektiv Nägel in die Wand schlagen zu können, auch wenn das Gehäusematerial "nur" Kunststoff ist. Dieser wirkt aber sehr robust und lässt keine Zweifel über die Nehmerqualitäten des Objektivs aufkommen. Dazu passt die fest integrierte Gegenlichtblende und der massige Objektivdeckel. Zusammen mit der K-1 hält man zwei Kilogramm Fotogerät in der Hand, die sehr gut ausbalanziert sind.
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Die Strada Statale kurz vor dem Timmelsjoch in Südtirol |
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Blick auf St. Martin in Passeier |
Wie auch bei anderen aktuellen PENTAX Zooms liegt der schmalere Fokus-Ring vor dem Zoom-Ring, also näher am Kameragehäuse. Die Ringe lassen sich über die griffige Gummierung angenehm verstellen, wobei der Zoom für meine Bedürfnisse noch weicher laufen dürfte. Bei der Brennweitenverstellung ändert sich überraschenderweise nicht die Baulänge des Objektivs, der Objektivtubus verschiebt sich nur im Inneren des Gehäuses.
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Selbst der Objektivdeckel beeindruckt durch seine Größe |
Durch die 2,8er Lichtstärke und der geringen Naheinstellgrenze von 28cm kann trotz des Weitwinkels ein wenig mit Freistellung durch Schärfe und Unschärfe gespielt werden - gerade in Zusammenhang mit großen Bildwinkeln finde ich das sehr spannend. Unschärfen werden nicht harsch, sondern weich gezeichnet. Das Bokeh ist also wenig auffällig und somit gut.
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Mit offener Blende gelingen auch freigestellte Portraits mit viel Hintergrund |
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Meran am frühen Morgen bei 15mm |
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Bei Blende 11 selbst in den Ecken scharf |
Der subjektive Schärfeeindruck kann mich über alle Brennweiten überzeugen, an den Rändern ist er erwartungsgemäß bei offener Blende ein wenig weicher. Das DFA 15-30 ist aber das erste Weitwinkel-Zoom, welches ich an einer Kamera testen konnte, das abgeblendet selbst bis in die Ecken ausreichend scharf zeichnen kann. Ich bin wirklich sehr positiv angetan, das im Frühjahr von mir
getestete Irix 15mm hat da nicht besser abliefern können, und das als Festbrennweite in ähnlichen Dimensionen.
Dazu kommt, dass das PENTAX Zoom (ganz anders als das Irix) wenig Probleme mit Gegenlicht hat, was ich gerade bei dem großen Bildwinkel sehr wichtig finde. Bei Aufnahmen mit der Sonne im Bild waren nur selten Lens Flares auszumachen. Und wenn, waren diese zumeist wenig ausgeprägt. Auch andere prominente Farbfehler an Kontrastkanten oder im Bereich der Fokusebene sind mir nicht aufgefallen.
Die "Blendensterne" bei stark geschlossener Blende aus 18 Strahlen sind hübsch anzusehen, für meinen Geschmack könnten sie noch ein wenig deutlicher und weniger aufgefächert ausfallen. Das dürfte aber eben ein Zugeständnis an die abgerundeten Blendenlamellen für das gefälligere Bokeh sein. Allerdings habe ich auch nur am Tag mit der Sonne und nicht mit punktuellen Lichtquellen in der Nacht getestet.
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Blendenstern bei Blende 22 (in der Fußgängerzone von St. Martin in Passeier) |
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Gegen die Sonne - unter diesen Bedingungen sind Lens Flares kaum zu vermeiden (Marocche di Dro) |
Für ein Superweitwinkel vielleicht nicht ganz so entscheidend, aber beim 15-30er ohne Fehl und Tadel, ist das Autofokus Verhalten. Die Optik fokussiert schnell, leise und akkurat, ohne Nachfassen zu müssen. Über Quickshift kann manuell nachreguliert werden, ohne den AF extra abschalten zu müssen. Die SDM Bezeichnung der Antriebstechnologie für den Autofokus mag verunsichern, gilt dieser doch bei einigen DA* Objektiven der Vergangenheit als anfällig für Defekte und teure Reparaturen. Da aber das DFA 15-30mm (wie auch das DFA 24-70mm) auf dem
SP 15-30mm Objektiv von Tamron aufbaut, ist stark zu vermuten, dass es sich bei dem SDM Ultraschallmotor in Wirklichkeit um einen Tamron USD-Motor handelt. Insofern würde ich mir über die Haltbarkeit keine Sorgen machen.
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Regina Mundi - die Königin der Welt in 30mm (am Gardasee) |
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Eine leicht gekippter Blick führt bei 15mm schnell zu prägnant stürzenden Linien (Palast auf der Isola del Garda) |
Überhaupt Tamron. Ab und zu lese ich im Netz Kritik darüber, dass Ricoh/Pentax doch nur Tamron Objektive adaptiere und dann überteuert verkauft. Ich persönlich finde es nicht verwerflich, als kleiner Kamera-Hersteller Objektive von anderen Fremdherstellern zu adaptieren. PENTAX hat das früher schon oft gemacht. Ich denke da zum Beispiel an das hervorragende DA 12-24mm, welches auf ein Tokina-Design aufbaut. Wichtig ist, dass vom "Charakter" her die Objektive im Sortiment untereinander stimmig sind. Beim 15-30mm ist dies gelungen, gerade Kontraststärke und Farbanmutung passen gut zu anderen PENTAX Linsen. Dazu wertet PENTAX das Original Tamron Objektiv weiter auf durch das ansprechende, wetter-resistente Gehäuse, die Integration der mechanischen Blendensteuerung für den Pentax-K-Mount, sowie die HD und SP Vergütung der Frontlinse.
Das DFA 15-30mm dürfte jeden K-1 Besitzer aufgrund seiner sehr guten optischen Eigenschaften reizen, der im Bereich Architektur und Landschaft seinen Schwerpunkt setzt. Und den Gewicht, Größe und Preis nicht abschrecken. Natürlich könnte man sich darüber ärgern, dass das Tamron Pendant mit ca 900 EUR wesentlich günstiger zu haben ist als die PENTAX Ausführung (ca 1700 EUR). Bringt aber nichts, weil es eben das Tamron so nicht für das K-Bajonett zu kaufen gibt, Punkt.
Für PENTAX Fotografen mit APS-C Kameras würde ich eher auf andere, weniger voluminöse Objektive schielen wie das ältere DA 12-24mm oder ein 10-20er von Sigma. Für K-1 Besitzer gibt es aber in diesem Brennweitenbereich derzeit keine Alternative, wenn ein modernes, auf Schärfe getrimmtes Zoom gesucht wird.
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Die Naheinstellgrenze von 28cm erlaubt Detailaufnahmen mit reichlich Kontext drumherum |
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Blick auf die mächtigen Berge der Alpen am Seebergsee (Südtirol) |
Einer der wenigen Erfahrungsberichte zum D-FA 15-30er die brauchbare Informationen enthalten. Danke dafür.
AntwortenLöschenIch danke für den netten Kommentar :-)
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