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Maximal belanglos

Belanglos? Mit Bedeutung! Eingang zum Japanischen Garten in Leverkusen

Nach fast einem Jahr erst ein neuer Post, das hätte ich im letzten April auch nicht gedacht. Aber ich hätte auch nicht gedacht, dass die Pandemie uns weiter begleitet und dass so viele Menschen auf eine schützende Impfung verzichten würden. Oder dass ein Irrer in Russland einen brutalen Krieg in der Ukraine beginnt. Ganz schön heftiger Start eines Artikels für meine Verhältnisse, nicht wahr? Also drehe ich ab, wohin es auf  diesem Blog eigentlich gehen sollte: Fotografie und PENTAX.


Mein letzter Artikel von Melaten endete im letzten Absatz mit dem Gedanken, dass mir meine Fotografie angesichts der Welt so belanglos vorkommt, und ich daher nichts mehr veröffentlichen wollte. Was für ein Quatsch, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Auf was für einem hohen Ross habe ich mich da gesehen? Mein Blog war, ist und soll wieder der Ort sein für meine Gedanken rund um meine Fotografie, die dann als Seiteneffekt auch öffentlich sind. Und die Öffentlichkeit ist quantitativ überschaubar. Die drei treuen Blog-Leser der Vergangenheit dürfte ich in den letzten beiden Jahren eh verloren haben, es gab ja auch nichts mehr zu lesen.

Insofern verabschiede ich mich mal von dem Wort belanglos. Denn für mich persönlich ist es das eben nicht. Ganz im Gegenteil. Die Fotografie ist immer mein Ausgleich, der Ruhe bringt, in dem ich alleine meine Ansprüche an mich definiere, und nicht andere definieren lasse. Dabei geht es nicht nur um das Fotografieren an sich als Handlung zur Aufnahme und Entwicklung eines Bildes. Die Ruhe und Befriedigung kommt insbesondere durch die Möglichkeit, Erinnerungen zu erhalten, im "Archiv" abzulegen und später wieder zu finden, aufleben zu lassen. Sei es im digitalen Bilderkatalog, aber noch viel besser (weil intensiver) gedruckt im Fotobuch oder als Bild an der Wand. 

Anfang dieser Woche war ich am Nachmittag im Japanischen Garten im Carl-Duisberg-Park in Leverkusen. Ich erhoffte mir, ich könnte dort die aufkommende Kirschblüte bewundern und natürlich auch fotografieren. Der Ort war  weniger spektakulär, als ich es mir vorher ausgemalt hatte. Kirschblüten konnte ich auch nur vereinzelt finden. Es entstandenen Fotos, die für andere Menschen sicher belanglos sind. Nicht mal meiner Frau mochte ich sie bisher zeigen. Für mich haben die Fotos aber Bedeutung, denn ich verbinde sie mit einem  Erlebnis, abseits vom Alltagstrott. Und ich bin mir auch nicht zu schade, diese Bilder hier (mir) zu zeigen, im Blog zu archivieren, so dass ich in ein paar Jahren wieder bei einer Rückschau über diesen Post stolpern könnte.

Ich bleib mir treu, ich schreibe auch immer etwas über Technik. Die Fotos sind (fast) alle mit der K-1 entstanden mit dem 100er DA Objektiv, zumeist bei Offenblende. Die Optik ist eigentlich ein Makro, auch wenn ich diesmal keine Makro-Motive finden konnte, auch keine einzelne Kirschblüte konnte mich für eine echte Nahaufnahme ansprechen. Das Tele erfordert schon einiges an Fußarbeit, um einen Standpunkt für interessante Perspektiven auf einem so kleinen Raum wie dem Japanischen Garten zu finden. Ich denke, dass ist an diesem Tag mäßig gelungen. Ein einziges Foto ist übrigens nicht mit dieser Kombi entstanden, sondern mit der Fujifilm X-S10 und einer 17mm f/1.4 TTArtisan Objektiv. Ich denke, es wird von Bildeindruck klar sein, um welches Foto es sich handelt.

So richtig warm geworden bin ich mit der Location nicht. Aber wie zuvor angedeutet, das Erlebnis steht im Vordergrund und schafft die Bedeutung für die Fotos.

Zum Schluss gebe ich wieder meiner Hoffnung Ausdruck, den Blog erneut zu beleben, und meine drei ehemaligen Leser wieder zurückzugewinnen. Falls ihr wider Erwarten noch da seid, freue ich mich über einen Kommentar.  Dann dauert es vielleicht nicht wieder ein Jahr bis zum nächsten Post.

Kommentare

  1. Ich finde es schön, dass du dich wieder dazu entschieden hast, zu schreiben und deine Eindrücke mit uns teilst. Und von belanglos kann gar nicht die Rede sein. Ich persönlich mag Kirschblüten sehr und kann mich gar nicht daran satt sehen. Tolle Aufnahmen. Fotografische Grüße aus Roskilde

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  2. Also, an mir als Leser soll's nicht liegen 😉
    Viele deiner Gedanken in diesem Beitrag kann ich gut nachvollziehen.
    Oft geht es mir auch so, dass mir Bilder wichtig sind, ich sie aber nicht mal Nahestehenden zeigen mag, weil ich sie nicht "gut genug" finde, vermutlich aber eher, weil ich befürchte, dass mögliche Betrachter/-innen diese Bedeutung nicht nachvollziehen können. Dummerweise versage ich mir dadurch natürlich auch positive Überraschungen.
    Ach ja: Deutschsprachige Pentax-Blogger sind auch nicht gerade dicht gesät, da freue mich auch über einen guten Beitrag pro Jahr!

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